Stromzähler für Balkonkraftwerke verstehen
Mit der zunehmenden Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen Balkonkraftwerke immer mehr an Bedeutung, um einen Teil des verbrauchten Stroms selbst zu erzeugen. Balkonkraftwerke eignen sich für all diejenigen, die lediglich über eine geringe Dachfläche verfügen, in einem Haus mit Flachdach wohnen oder Mieter in einem größeren Gebäudekomplex sind. Zentrales Element eines solchen Balkonkraftwerks ist sein Stromzähler. Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte rund um die Handhabung von Stromzählern für Balkonkraftwerke beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Balkonkraftwerk Stromzähler?
Ein Balkonkraftwerk Stromzähler ist ein Gerät, welches die Menge an elektrischer Energie misst, die in einem Gebäude oder von bestimmten Geräten verbraucht und mittels Solarmodulen am Balkon gewonnen wird. Beim Endverbraucher installierte Stromzähler dienen dazu, um die verbrauchte Energie durch Mitarbeiter des zuständigen Energieversorgungsunternehmens zu messen und abzulesen. Meist wird der Verbrauch in Kilowattstunden kalibriert. Die meisten Stromzähler sind immer noch analog, doch halten immer mehr digitale und cloudbasierte Modelle Einzug in viele deutsche Haushalte.
Ein Balkonkraftwerk produziert umweltfreundlichen Solarstrom und speist diesen direkt ins Hausnetz ein, wobei die Menge durch den eingebauten Wechselrichter auf maximal 600 Watt begrenzt ist (Im Jahr 2024 sind 800 Watt erlaubt). Vor allem Eigenheimbesitzer profitieren von einem Balkonkraftwerk, bei Mietwohnungen gestaltet sich die Ausgangslage etwas komplizierter, da mit dem Vermieter Rücksprache gehalten werden muss. Zu kaufen gibt es die Stromzähler für Balkonkraftwerke in örtlichen Elektromärkten oder im Onlinehandel.
Welchen Stromzähler benötigst Du für Dein Balkonkraftwerk?
Zur Auswahl stehen vier Haupttypen von Stromzählern analoger, digitaler und smarter Art. Im Fachhandel sind noch viele weitere Begriffe im Umlauf, die einen Kauf durch Laien nicht einfacher machen. So gibt es saldierende und nicht-saldierende Stromzähler, rückdrehende und rücklaufgeschützte Zähler mit Zweirichtungsmessung sowie digitale und intelligente Stromzähler.
Analoge Stromzähler mit Rücklaufsperre
Der Standard sind Stromzähler mit einer Rücklaufsperre. Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks genügt ein analoger Drehstromzähler mit eingebauter Rücklaufsperre. Auf diese Weise vermeiden Sie steuerliche Probleme.
Stromzähler mit einer Rücklaufsperre erkennen Sie an einem entsprechenden Kennzeichen. Das Symbol hat die Form einer kleinen Kralle, die ein Zahnrad festhält. Das Zahnrad kann sich dann nur in einer Richtung drehen. Ist der Zähler rücklaufgeschützt, kann dieser nicht rückgedreht werden. Der Zähler bleib dann stehen, wenn Sie mit Ihrem Balkonkraftwerk mehr Strom produzieren als verbrauchen.
Diese saldierenden Zweirichtungszähler zeichnen nicht allein das negative Ergebnis bei einem höheren Stromverbrauch auf, sondern speisen die Mehrproduktion Ihres Balkonkraftwerks ein und zeichnen dies separat auf. Am Ende erhalten Sie somit zwei Werte zum Ablesen.
Rückwärtslaufende Zähler als Übergangslösung
Diese Stromzähler saldieren den Stromverbrauch erst in der Anzeige. Eine Unterscheidung zwischen eingespeistem und verbrauchten Strom ist damit nicht mehr möglich. Erlaubt sind solche Modelle eigentlich nicht, die Ampelregierung möchte sie allerdings als Übergangslösung beibehalten bis neue, smarte Modelle flächendeckend verfügbar sein werden.
Digitale Stromzähler als Zweirichtungszähler oder Zähler mit Rücklaufsperre
Digitale Stromzähler erfassen den Strom, den Sie aus dem Netz beziehen UND die Energie, die Sie in dieses einspeisen. Die meisten Netzbetreiber verlangen den Einbau von Zweirichtungsstromzählern. Als Kunde sollten Sie jedoch auf dem Einbau saldierender Stromzähler bestehen, die alle Verbräuche und Erträge miteinander verrechnen, bevor sie als Anzeige auf dem Stromzähler erscheinen. Sie sehen letztlich also nur das Ergebnis der Verrechnung.
Intelligente und smarte Stromzähler
Der Ferraris-Zähler gehört zu den häufigsten Zählertyp. Hinter dem Fensterchen befindet sich bei diesem eine mechanische Drehscheibe. Da er rückdrehend ist, sollten Sie ihn vor der Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks austauschen. So vermeiden Sie steuerliche Fragestellungen. Digitale Stromzähler gibt es in rückdrehenden, rücklaufgeschützten oder bidirektionalen Varianten. 95 Prozent der alten Zähler sollen in Zukunft durch intelligente und smarte Varianten ersetzt werden. Seit 2020 sind smarte Stromzähler sogar schon Pflicht. Sie helfen bei der Umstellung auf erneuerbare Energien, denn bei Wind, Sonne und Wasser kommt es häufig zu Schwankungen oder Unregelmäßigkeiten im Stromnetz.
Um diese auszugleichen, setzen Energieunternehmen auf intelligente Lösungen. Damit lässt sich in Zukunft die Erzeugung, Verteilung und Speicherung von Energie besser steuern. Sie als Kunden profitieren von einem Wegfall des Ablesens. Mithilfe einer App haben Sie jederzeit den Überblick über Ihren eigenen Stromverbrauch. Darin sehe Sie auch auf welche Geräte sich der so eingesparte Strom verteilt.
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Wie liest und versteht man einen Stromzähler?
Zunächst ist zwischen Ein- und Doppeltarifzähler zu unterscheiden. Bei Eintrarifzählern ist der Zählerstand die Zahl in weißer Schrift auf schwarzem Grund. Der Stromverbrauch wird Ihnen dort in Kilowattstunden angezeigt. Entscheidend ist die Zahl vor dem Komma. Doppelzähler weisen zwei Zählerstände auf, einen für den Tagstrom und einen zweiten für den Nachtstrom bzw. Hoch- und Niedertarif. In diesem Fall heißt es beide Zählerstände zu notieren und an den Netzbetreiber zu übermitteln. Smartmeter als neue Option übermitteln den Stromverbrauch automatisch an den Netzbetreiber in bestimmten Zeitintervallen.
Das Ablesen geschieht in der Regel einmal pro Jahr, um anhand des tatsächlich verbrauchten Stroms den Abschlag fürs kommende Jahr zu berechnen. Eine Pflicht zum Ablesen existiert nicht, dennoch ergibt es Sinn, dies zu tun. Andernfalls zahlen Sie nach der Schätzung durch den Netzbetreiber unter Umständen mehr als nötig. Wichtig ist darüber hinaus die Zählernummer, um den verbrauchten Strom den richtigen Haushalt und Gerät zuordnen zu können. Gleichen Sie einfach zur Sicherheit die Zählernummer auf dem Stromzähler mit jener auf Ihrer letzten Stromrechnung ab. Unter Umständen kommt es nämlich zu Verwechslungen mit dem benachbarten Wasser- oder Gaszähler. Zu unterscheiden sind diese durch die aufgedruckte Einheit und das Gehäuse. Letzteres ist bei Stromzählern schwarz und aus Plastik, während es bei Gaszählern oft aus Metall besteht.
In den meisten Häusern befindet sich der Stromzähler im Keller, er kann aber auch im Flur installiert worden sein.
In welcher Weise sind die Energieproduktion und der Stromverbrauch von Balkonkraftwerken zu kalkulieren?
Durch die derzeit hohen Strompreise denken immer mehr Menschen über die Anschaffung eines Balkonkraftwerks nach. Doch wie wird die Energieproduktion und der Stromverbrauch von Balkonkraftwerken überhaupt kalkuliert? Die Energieerzeugung mit diesen Mini-Solarkraftwerken hängt von mehreren Faktoren ab. An erster Stelle steht natürlich die Intensität der Sonneneinstrahlung, abhängig vom Standort und der Montage. Auch innerhalb von Deutschland bestehen hierbei markante Unterschiede.
Je nach Standort ergibt sich mehr oder weniger Ertrag. Optimal ist in jedem Fall ein Ausrichtungswinkel von 30 Grad zur Sonne. Bisher dürfen Balkonkraftwerke lediglich 600 Watt ins Hausnetz einspeisen. Angenommen zwei Module erzeigen jährlich 550 Kilowattstunden Strom bei einer optimalen Ausrichtung, sparen Sie beim derzeitigen Strompreis etwa 260 Euro an Kosten pro Jahr ein, mindestens jedoch zwischen 100 und 200 Euro. Die Leistung der gängigen Balkonmodule liegt zwischen 350 und 450 Watt. Alles in allem sparen Sie damit etwa 10 bis 20 Prozent Ihres jährlichen Stromverbrauchs ein bei einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 4250 Watt.
Als hilfreich bei der Berechnung von Energieproduktion und Stromverbrauch erweisen sich Balkonkraftwerks-Ertragsrechner. Diese kalkulieren online nach Eingabe aller relevanter Daten den eigenen Stromverbrauch sowie die Energieproduktion. Damit fällt es wesentlich leichter zu entscheiden, wo die PV-Balkonanlage später einmal stehen soll und ob sich die Anschaffung tatsächlich für Sie lohnt. Die Kosten amortisieren sich meistens innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren wieder bei einem Strompreis von ca. 50 Cent pro Kilowattstunde. Die Lebensdauer von Solarmodulen von Balkonkraftwerken beträgt zwischen 20 und 30 Jahren.
Fazit
Als Eigentümer eines Hauses ist es wichtig zu verstehen, wie ein Stromzähler funktioniert. Vieles wird mit dem zunehmenden Einzug intelligenter Geräte einfach, dennoch bleibt es wichtig, die wesentlichen Eigenheiten und Arten von Stromzählern zu kennen. Da Balkonkraftwerke sowieso beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen, kann dieser gleich entscheiden, ob ein Zähleraustausch erforderlich ist. Ein schlechtes Image hinterlassen leider Netzbetreiber, die versuchen die Mehrkosten auf die Kunden umzuwälzen.