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Strom Cloud für PV-Anlage: Lohnt sich das?

Geschrieben von: Luis

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Lesezeit 6 min

Solaranlagen sind aus der Energiewende längst nicht mehr wegzudenken. Und doch haben Sie einen relativ großen Nachteil: Strom wird nur dann produziert, wenn die Sonne gerade scheint. Das führt zu einem hohen Überschuss tagsüber, während Abends und in der Nacht eher Strom fehlt. Häufig fällt daher die Frage: Was passiert mit dem Solarstrom, wenn er gerade nicht gebraucht wird?

Eine innovative Lösung für diese Herausforderung ist die sogenannte Strom Cloud. Doch was steckt hinter der Bezeichnung? Was bringt eine Strom Cloud? Und lohnt sie sich für bestehende PV-Anlagen?

Was ist eine Strom Cloud?

Eine sogenannte Strom Cloud ist, ein einfach ausgedrückt, ein virtuelles Stromkonto, auf das von der Solaranlage produzierter, überschüssiger Solarstrom "eingezahlt" wird. Statt wie sonst üblich, diesen selbst produzierten und nicht benötigten Strom gegen eine Vergütung einzuspeisen, wird dieser in der Cloud gutgeschrieben. Die Idee: Produziert die eigene Solaranlage gerade keine Energie – zum Beispiel in der Nacht, Abends oder im Winter – dann kann der in der Cloud gespeicherte Strom einfach wieder abgerufen werden.

Statt also eine Vergütung für den eingespeisten Strom zu erhalten, gibt es quasi kostenlosen Strom. Das lohnt sich unter Umständen sogar mehr. Zum Vergleich: Eine kWh kostet derzeit zwischen 0,30 € und 0,50 €, während die Einspeisevergütung bei meist unter 0,10 € liegt.

Virtuelle Strom Cloud oder Stromspeicher? Anders als eine Strom Cloud bietet ein echter Stromspeicher wirkliche Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Einfach umzusetzen ist das mit einem Speicher wie dem Zendure SolarFlow 2400 AC.

Wie funktioniert eine Strom Cloud?

Die Strom Cloud basiert auf dem Prinzip der virtuellen Speicherung von Strom. Im Gegensatz zu einem physischen Stromspeicher, wie etwa einem Batteriespeicher im Haus, handelt es sich bei einer Strom Cloud um eine Art digitales Stromkonto. Hier wird also der eingezahlte und entnommene Strom bilanziert. Dieses Konto führt der Anbieter der Strom Cloud und verrechnet darin die Strommenge, die eingespeist und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen wird.

1. Stromerzeugung durch die PV-Anlage:

Deine Photovoltaikanlage produziert tagsüber durch das Sonnenlicht Strom – oft deutlich mehr, als du im Moment oder über den Tag hinweg selbst verbrauchst.

2. Einspeisung ins öffentliche Netz:

Der nicht direkt genutzte Strom wird dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei einer klassischen PV-Anlage erhältst du dafür die Einspeisevergütung, in der Regel sind das einige wenige Cent. Bei der Strom Cloud wird diese Menge stattdessen deinem virtuellen Stromkonto gutgeschrieben.

3. Virtuelle Speicherung:

Der Anbieter protokolliert, wie viel Strom von einer PV-Anlage in die Strom Cloud eingespeist wurde. Diese Menge wird als Guthaben in der jeweiligen persönlichen Strom Cloud gespeichert – nicht physisch, sondern rechnerisch.

4. Strombezug zu einem späteren Zeitpunkt:

Liefert eine Solaranlage dann später keinen oder zu wenig Strom (z. B. nachts oder im Winter), und wird Strom aus dem Netz benötigt, dann muss entsprechende Energie aus dem Stromnetz bzw. vom Anbieter bezogen werden. Die Cloud rechnet diesen Verbrauch gegen das eingespeicherte Guthaben. Virtuell gesehen, fließt also jetzt der zuvor eingespeiste Strom jetzt wieder zurück in den entsprechenden Haushalt.

5. Verrechnung & Abrechnung:

Je nach Tarifmodell kannst wird nur ein bestimmter Anteil oder sogar der gesamte Jahresstromverbrauch durch das Cloud-Guthaben gedeckt. Überschreitest ein Haushalt das Limit, zahlt dieser wie gewohnt für den zusätzlichen Strom. Wird weniger Strom verbraucht, als in der Cloud gespeichert wurde, dann verfällt das restliche Guthaben am Jahresende oder wird je nach Anbieter mit dem folgenden Abrechnungszeitraum verrechnet.

Wichtig: Kein echter Strom wird gespeichert

Auch wenn der Begriff „Speicherung“ im Zusammenhang mit der Strom Cloud verwendet wird – technisch wird der eingespeiste Strom nicht wirklich aufbewahrt. Der Strom, der ins Netz eingespeist wird, wird direkt von anderen Verbrauchern genutzt. Die Cloud-Gutschrift ist also eher eine rechnerische Strombilanz und kein realer Speicher.

Was kostet eine Strom Cloud?

Die tatsächlichen Kosten einer Strom Cloud setzen sich in der Regel aus mehreren Komponenten zusammen und hängen stark vom Anbieter, dem gewählten Tarifmodell sowie maßgeblich vom individuellen Stromverbrauch ab.

Typische Kostenbestandteile eines Strom-Cloud-Tarifs:

1. Grundgebühr:

Viele Strom Cloud Anbieter verlangen eine monatliche Grundgebühr, ähnlich wie bei einem klassischen Stromtarif. Diese deckt die Verwaltung des Stromkontos, die Abrechnung und den Betrieb der Cloud-Infrastruktur ab.

2. Tarifbasierte Paketpreise:

Die meisten Anbieter arbeiten mit Paketlösungen, z. B. 2.500, 5.000 oder 7.500 kWh pro Jahr. Je nach Paketgröße wird eine pauschale Jahresgebühr bezahlt. Diese basiert meist auf deinem Jahresstromverbrauch und vor allem der Größe der PV-Anlage. In der Regel muss nämlich mehr Strom eingespeist werden, als entnommen werden darf. So gibt es beispielsweise Anbieter, welche je drei eingespeister kWh eine kWh kostenlos gutschreiben.

3. Mehrverbrauch:

Wird mehr Strom verbraucht, als durch die Einspeisung der PV-Anlage abgedeckt ist und damit über das Cloud-Guthaben geht, muss der Überschuss zum regulären Marktpreis gekauft werden. Dafür gibt es in der Regel einen festgelegten Preis pro Kilowattstunde (kWh), ähnlich wie bei normalen Stromtarifen.

4. Zusatzkosten bei kombinierten Speichern:

Wenn zusätzlich zur Cloud auch ein stationärer Cloud Stromspeicher im Haus betrieben wird, können weitere Kosten für Anschaffung, Miete oder Wartung entstehen.

Bei einem kleineren Haushalt sind mit 20-40 Euro in der Regel alle Kosten gedeckt. Bei größeren Haushalten beziehungsweise Jahresstromverbräuchen können die Kosten aber auch 100 Euro und mehr betragen.

Vor- und Nachteile einer Strom Cloud

Die Nutzung einer Strom Cloud kann sowohl technisch als auch wirtschaftlich attraktiv sein – bringt aber auch einige Einschränkungen mit sich. Im Folgenden ein Überblick zu den wichtigsten Plus- und Minuspunkten.

Vorteile: Mehr Eigenverbrauch ohne physischen Speicher

Ein entscheidender Vorteil einer Strom Cloud ist die Möglichkeit, den selbst erzeugten Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die eigene PV-Anlage gerade keinen Strom produziert – etwa nachts oder in den sonnenarmen Wintermonaten. Die Cloud dient dabei als virtueller Speicher: Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist und rechnerisch gutgeschrieben, sodass man ihn später „zurückholen“ kann.

Besonders attraktiv ist dieses Modell für Haushalte, die keinen physischen Stromspeicher besitzen oder installieren möchten. Denn: Die Strom Cloud funktioniert ganz ohne teure Batterie im Keller. Das spart Platz, Wartungsaufwand und vor allem Investitionskosten. Viele Anbieter ermöglichen darüber hinaus einen jahreszeitlichen Ausgleich – der Solarstromüberschuss im Sommer kann bilanziell im Winter genutzt werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist die gestiegene Unabhängigkeit vom Strommarkt. Wer große Teile seines Verbrauchs über eine Cloud-Lösung selbst abdeckt, reduziert die Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen oder unsicheren Netzkonditionen. Gerade bei steigenden Energiepreisen kann das finanziell vorteilhaft sein.

Nachteile: Fixkosten, Abhängigkeit und eingeschränkte Flexibilität

Trotz der vielen Vorteile bringt eine Strom Cloud auch Nachteile mit sich. Zunächst einmal verursacht sie laufende Kosten – meist in Form von monatlichen Grundgebühren oder festen Paketpreisen. Diese Kosten fallen unabhängig davon an, wie viel Strom man tatsächlich ein- oder ausspeist. Vor allem für Haushalte mit geringem Eigenverbrauch oder kleinen PV-Anlagen kann das unwirtschaftlich sein.

Zudem handelt es sich bei der Cloud um keine echte physische Speicherung. Der eingespeiste Strom wird direkt ins öffentliche Netz eingespeist und nur rechnerisch „gespeichert“. Nutzer bleiben also weiterhin auf die Stromversorgung aus dem Netz angewiesen – mit allen potenziellen Preis- und Versorgungsschwankungen.

Auch die Vertragsbedingungen verdienen Aufmerksamkeit: Viele Anbieter arbeiten mit längerfristigen Verträgen und festen Strompaketen. Wer seinen Stromverbrauch nicht gut abschätzen kann, riskiert entweder eine Unterdeckung (mit teuren Nachzahlungen) oder eine Überdeckung (für die man bezahlt, ohne sie zu nutzen). Ein Anbieterwechsel oder die Kündigung der Cloud kann zudem dazu führen, dass angesammelte Stromguthaben verfallen.

Solarstrom speichern mit einem Stromspeicher: Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart Stromkosten. Bei einer Strom Cloud ist die Ersparnis hingegen oft geringer, da Einspeisung und Verbrauch in einem festgelegten Verhältnis zueinander berechnet werden. Abhilfe schaffen hier Plug-and-Play AC Stromspeicher wie der SolarFlow 2400 AC.

  • ● Plug-and-Play AC-Energiespeicher

  • ● 800W bidirektionale AC-Leistung + 17,28 kWh Speicherkapazität

  • ● Erzielt bis zu 93 % AC-Ein- und Ausgangseffizienz

  • ● KI-Energiemanagement - bis zu 42 % Einsparung bei den Energiekosten

  • ● 700+ europäische Energieversorger

  • ● 2400 W Off-Grid-Leistung

  • ● Unterstützt Plug-in-Kopplung mit Mikrowechselrichtern von 0-2000 W

Lohnt sich eine Strom Cloud?

Ob sich eine Strom Cloud lohnt, hängt stark vom individuellen Verbrauchsverhalten, der Größe der PV-Anlage und den Konditionen des gewählten Anbieters ab. Wer regelmäßig Überschuss produziert und keine Batterie installieren möchte, kann mit einer Cloud-Lösung den Eigenverbrauch clever optimieren. Wer jedoch wenig Strom produziert oder verbraucht, sollte genau kalkulieren – denn nicht jede Cloud rechnet sich.

Fazit: Eine Strom Cloud lohnt sich in vielen Fällen

Die Strom Cloud ist eine interessante Möglichkeit, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen – ganz ohne eigenen Batteriespeicher. Sie bietet mehr Flexibilität und Unabhängigkeit, verursacht aber auch laufende Kosten und erfordert eine gute Planung des Stromverbrauchs. Wer regelmäßig mehr Strom produziert als verbraucht, kann durch die Cloud-Lösung profitieren. Wichtig ist jedoch: Nur wer Tarife und Konditionen genau vergleicht, kann wirklich einschätzen, ob sich die Strom Cloud im eigenen Fall lohnt.

Luis

Der Chefredakteur von Zendure widmet sich der Bereitstellung der besten Energielösungen, darunter Balkonkraftwerk, Solarenergie und tragbare Powerstation.