Wärmepumpe & Stromverbrauch: Das kommt wirklich auf dich zu
Geschrieben von: Luis
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Lesezeit 8 min
"Wärmepumpe Stromverbrauch" -- Dieser Satz klingt für viele erst mal nach einem Rätsel mit hohem Preisrisiko. Keine Sorge, du bist nicht allein mit diesen Bedenken. Wir legen in diesem Artikel das Mysterium „Wärmepumpe“ offen, denn die Höhe deines Verbrauchs ist kein Zufall, sondern das Ergebnis weniger, aber wichtiger Stellschrauben. Wir zeigen dir, was wirklich auf dich zukommt und wie du schon vor dem Kauf oder mit kleinen Anpassungen deinen Verbrauch optimieren kannst. Für weniger Kopfzerbrechen und mehr Klarheit.
Wärmepumpe: Von der Natur ins Haus
Deine Wärmepumpe „sammelt“ die Wärme, die ohnehin da ist: aus der Luft, der Erde oder dem Wasser. Das ist der Gratis-Teil. Nur um diese gesammelte Wärme zu dir ins Haus zu pumpen und umzuwandeln, braucht die Technik einen Stromanschluss.
Vereinfacht läuft es so ab:
Ein Kältemittel nimmt Wärme aus der Umgebung auf.
Ein Kompressor verdichtet dieses Kältemittel. Dabei steigt die Temperatur stark an.
Über einen Wärmetauscher gibt das Kältemittel die Wärme an dein Heizsystem ab.
Hier fällt bei der Wärmepumpe Stromverbrauch an:
beim Kompressor als Hauptverbraucher
bei Umwälzpumpen, die Wasser durch Heizkreise schicken
bei Steuerung und Elektronik
eventuell bei einem elektrischen Heizstab, der an sehr kalten Tagen unterstützt
Von Rainer Sielker - Eigenes WerkOriginaltext: eigenes Werk / own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=122446347
Das Ziel ist klar: viel Wärme aus möglichst wenig Strom. Der Strombedarf steht aber nie für sich allein. Er hängt immer von deinem Gebäude, der Dämmung, der Art der Heizung (wie Fußbodenheizung oder Radiatoren) und deinem Heizverhalten ab.
Strom als Antrieb: Warum eine Wärmepumpe nicht nur „Stromfresser“ ist
Wärmepumpen gelten oft als Stromfresser. Schau dir aber an, was du dafür bekommst. Aus 1 Kilowattstunde (kWh) Strom können je nach Anlage ungefähr 3 bis 5 kWh Wärme werden.
Zum Vergleich: Eine alte Direktheizung macht aus 1 kWh Strom genau 1 kWh Wärme. Hier geht nichts extra dazu.
Ein Gas- oder Ölkessel verbrennt zwar günstigen Brennstoff, aber er hat Verluste (wie Abgase) und braucht ebenfalls Strom für Pumpen und Steuerung.
Bei einer gut geplanten und auf dein Haus richtig eingestellten Wärmepumpe ist der Einsatz von Strom also extrem sinnvoll. Du steckst nur einen kleinen Teil Energie hinein, um ein Vielfaches an Wärme herauszuholen. Das rechnet sich nicht nur, sondern ist vor allem dann clever, wenn du den nötigen Strom direkt über deine eigene Photovoltaikanlage beziehst.
COP und JAZ: Einfache Kennzahlen für den Stromverbrauch verstehen
Um den Wärmepumpen-Stromverbrauch besser einzuordnen, helfen zwei Kennzahlen: COP und JAZ.
COP (Coefficient of Performance)
Der COP beschreibt, wie effizient die Wärmepumpe in einem bestimmten Moment arbeitet. Beispiel: Ein COP von 4 bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 4 kWh Wärme. Der COP hängt stark von den Bedingungen ab, etwa Außentemperatur und Vorlauftemperatur.
JAZ (Jahresarbeitszahl)
Die Jahresarbeitszahl betrachtet das ganze Jahr. Sie zeigt, wie viele Einheiten Wärme du pro Einheit Strom im Jahresdurchschnitt erhältst. Sie ist für deinen Geldbeutel wichtiger als der COP.
Typische grobe Richtwerte:
Luft-Wasser-Wärmepumpe im sanierten Bestandsgebäude: JAZ etwa 2,5 bis 3,5
Luft-Wasser-Wärmepumpe im Neubau mit Fußbodenheizung: JAZ etwa 3 bis 4
Erd-Wärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe) im Neubau: JAZ etwa 4 bis 5
Luft-Luft-Wärmepumpe: JAZ etwa 2 bis 3
Je besser die Jahresarbeitszahl (JAZ) deiner Wärmepumpe ausfällt, desto weniger Strom benötigt sie und das spürst du direkt auf deiner Stromrechnung. Eine hohe JAZ bedeutet: mehr Heizleistung aus weniger Energie.
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Deine Stromrechnung im Blick: Was kommt am Ende des Jahres wirklich auf dich zu?
Das ist die bedeutende Frage, die alle bewegt. Aber leider gibt es hier keine einfache Pauschalantwort. Das liegt daran, dass der individuelle Stromverbrauch natürlich immer genau davon abhängt. Denn: Jedes Haus ist anders gedämmt, jede Familie hat einen anderen Wärmebedarf und auch jede Anlage arbeitet anders.
Richtwerte helfen dir aber, deinen eigenen Verbrauch besser einzuordnen. Dazu kommen Faktoren wie Dämmung, Vorlauftemperatur und dein individuelles Heizverhalten. Wenn du diese Stellschrauben optimierst, kannst du deinen Jahresverbrauch oft deutlich senken.
Wichtige Einflussgrößen sind hier:
die Wohnfläche
der Dämmstandard des Hauses
die Art der Wärmepumpe
die gewünschten Raumtemperaturen
und der Bedarf an Warmwasser
Ein gut gedämmtes Neubau-Einfamilienhaus mit Fußbodenheizung hat einen ganz anderen Verbrauch als ein nur teilweise sanierter Altbau mit hohen Vorlauftemperaturen. Entscheidend ist am Ende: Verbrauch in kWh multipliziert mit deinem Strompreis pro kWh ergibt deine Heizkosten.
Beispielrechnung: Vom Wärmepumpen-Stromverbrauch zu deinen jährlichen Heizkosten
1. Der Normalfall (Basis-Szenario) Stell dir vor, deine Wärmepumpe verbraucht im Jahr etwa 4.000 kWh Strom. Dein aktueller Strompreis liegt bei 0,30 Euro pro kWh. Die Rechnung ist einfach: 4.000 kWh × 0,30 Euro = 1.200 Euro Heizstrom pro Jahr
2. Sparen durch bessere Einstellungen (Effizienz) Wenn deine Wärmepumpe optimal eingestellt ist, arbeitet sie effizienter (die sogenannte JAZ verbessert sich). Das heißt: Sie liefert die gleiche Wärme, verbraucht aber weniger Strom. Sinkt dein Verbrauch dadurch beispielsweise auf 3.000 kWh, sparst du deutlich: 3.000 kWh × 0,30 Euro = 900 Euro pro Jahr
3. Sparen durch spezielle Wärmepumpen-Tarife Es gibt Stromanbieter, die einen speziellen Tarif extra für Wärmepumpen anbieten. Dieser ist oft günstiger als normaler Haushaltsstrom (z. B. 0,26 Euro statt 0,30 Euro).
Der Vorteil: Der Preis pro kWh ist niedriger, was deine laufenden Kosten senkt.
Die Bedingung: Dafür benötigst du meist einen eigenen Stromzähler (was eine zusätzliche Grundgebühr kostet) und musst sogenannte „Sperrzeiten“ akzeptieren. Das bedeutet, der Netzbetreiber darf die Wärmepumpe zu Spitzenzeiten kurzzeitig abschalten (da dein Haus Wärme speichert, merkst du davon in der Regel nichts).
Im Vergleich zu Gas oder Öl liegst du bei guter JAZ oft gleichauf oder günstiger, vor allem, wenn fossile Preise steigen und du teilweise eigenen Solarstrom nutzen kannst.
Mit eigenem Solarstrom heizen: Das perfekte Zusammenspiel von Wärmepumpe, PV und Speicher
Eine Wärmepumpe entfaltet ihr volles Sparpotenzial erst im Team mit einer Photovoltaik-Anlage und einem passenden Speichersystem. Das Prinzip ist einfach: Jede Kilowattstunde Solarstrom, die direkt in deine Wärmepumpe oder in den Akku fließt, musst du nicht teuer aus dem Netz kaufen.
Warum diese Kombination unschlagbar ist: Durch das Zusammenspiel von Wärmepumpe, PV und Speicher maximierst du deine Unabhängigkeit. Besonders in der Übergangszeit (Frühling und Herbst) sowie bei der täglichen Warmwasserbereitung kann der eigene Solarstrom einen Großteil der benötigten Energie decken.
Die Lösung für maximale Effizienz:
Speichern: Mit einem leistungsstarken AC-Speichersystem wie der Zendure SolarFlow 2400 AC kannst du überschüssige Sonnenenergie flexibel speichern und genau dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint – etwa abends für die Heizung.
Intelligent Steuern: Der Schlüssel zur echten Kostenersparnis ist das Zendure HEMS (Home Energy Management System). Es vernetzt deine Systeme und steuert die Wärmepumpe intelligent an, sobald genügend Solarstrom verfügbar ist. So wird dein Haus automatisch dann geheizt, wenn der Strom kostenlos vom Dach kommt.
Wichtige Einflussfaktoren: Warum der Wärmepumpe Stromverbrauch bei jedem anders ist
Warum verbraucht der Nachbar weniger Strom als du, obwohl beide eine Wärmepumpe haben? Mehrere Faktoren spielen zusammen:
Zustand der Gebäudehülle und Dämmung
Heizsystem (zum Beispiel Fußbodenheizung oder alte Radiatoren)
Vorlauftemperatur
Klima in deiner Region
Einstellungen der Anlage
Nutzerverhalten
Bedarf an Warmwasser
Wartung und Zustand der Technik
Jeder Punkt kann den Verbrauch erhöhen oder senken. Wenn du verstehst, wo du stehst, kannst du gezielt ansetzen.
Gebäudezustand und Dämmung: Wie dein Haus den Strombedarf prägt
Je besser dein Haus gedämmt ist, desto weniger Wärme geht nach außen verloren. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe reduziert sich dann natürlich automatisch.
Ein ungedämmter Altbau mit alten Fenstern und vielen Wärmebrücken verliert viel Wärme. Die Wärmepumpe muss hohe Vorlauftemperaturen liefern, der Wärmepumpe Stromverbrauch steigt deutlich. Ein modernes KfW-40-Haus mit guter Dämmung, dichter Gebäudehülle und Lüftung mit Wärmerückgewinnung kommt mit niedrigen Temperaturen aus. Das entlastet die Wärmepumpe.
Schon kleine Verbesserungen helfen, zum Beispiel abgedichtete Fenster, gedämmte Rollladenkästen und geschlossene Rollläden in kalten Nächten.
Nutzerverhalten, Einstellungen und Wartung: Kleine Stellschrauben, große Wirkung
Dein Verhalten hat eine starke Wirkung auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe und die Energie. Ein paar Beispiele:
Raumtemperatur: Jedes Grad weniger spart grob etwa 6 Prozent Heizenergie. 20 bis 21 Grad im Wohnraum reichen vielen aus.
Lüften: Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern ist vorteilhafter als ständiges Kippen. Sonst heizt du im schlimmsten Fall zum Fenster hinaus.
Warmwasser: 50 bis 55 Grad reichen meist, für den Legionellenschutz kann die Anlage regelmäßig kurz höher fahren.
Auch die Heizkurve ist wichtig. Wenn du sie Schritt für Schritt etwas absenkst, bis es gerade noch angenehm warm ist, senkst du deine Vorlauftemperatur und damit den Stromverbrauch. Extreme Nachtabsenkung ist bei Wärmepumpen oft ungünstig, da die Anlage morgens mit hoher Leistung nachheizen muss.
Praktische Spartipps: So senkst du den Wärmepumpe Stromverbrauch ohne Komfortverlust
Mit ein paar gezielten Maßnahmen kannst du deine Kosten deutlich senken, ohne zu frieren. Manche Tipps wirken sofort, andere brauchen mehr Planung.
Einstellungen optimieren: Heizkurve, Raumtemperatur und Warmwasser klug wählen
Senke die Heizkurve in kleinen Schritten, zum Beispiel alle paar Tage ein wenig, bis du die niedrigste Einstellung findest, die deinen persönlichen Wärmebedarf abbildet.
Wähle vernünftige Raumtemperaturen: 20 bis 21 Grad im Wohnbereich, 18 bis 19 Grad im Schlafzimmer reichen vielen.
Stelle die Warmwassertemperatur moderat ein, etwa 50 bis 55 Grad, und nutze die Legionellenfunktion nach Vorgabe deines Installateurs.
Verzichte auf eine starke Nachtabsenkung. Besser ist eine leicht reduzierte oder ein fast durchgehender Betrieb mit niedriger Vorlauftemperatur.
Gebäude verbessern: Kleine Maßnahmen mit großem Effekt auf den Stromverbrauch
Du musst nicht sofort die komplette Fassade sanieren. Schon einfache Schritte helfen:
Dichtungen an Türen und Fenstern prüfen und erneuern
Heizkörpernischen dämmen, sofern vorhanden
Rollläden nachts schließen, um Wärmeverluste zu senken
Lange Vorhänge oder Möbel nicht vor Heizflächen oder Thermostaten platzieren
Größere Maßnahmen wie Fassaden-, Dach- oder Kellerdeckendämmung senken deinen Heizbedarf langfristig deutlich. Dann arbeitet die Wärmepumpe entspannter und der Stromverbrauch fällt spürbar.
Stromkosten senken: Wärmepumpen-Tarif, Lastverschiebung und eigener Solarstrom
Ein spezieller Wärmepumpen-Stromtarif kann dir einen günstigeren kWh-Preis bieten. Dafür brauchst du meist einen separaten Zähler und musst Sperrzeiten akzeptieren. Prüfe, ob sich der Aufwand für deinen Verbrauch lohnt.
Du kannst auch Lasten verschieben:
Warmwasserbereitung auf Zeiten mit günstigem Tarif oder hoher PV-Erzeugung legen
Pufferspeicher nutzen, um Wärme dann zu erzeugen, wenn der Strompreis oder dein Solarangebot am besten passt
Mit einem Batteriespeicher nutzt du eigenen Solarstrom auch am Abend für die Wärmepumpe. Das senkt deinen Netzstromanteil und macht deine Kosten planbarer.
Fazit: Wärmepumpe Stromverbrauch verstehen und clever senken
Eine Wärmepumpe braucht Strom, kann aber sehr effizient heizen, wenn Haus, Anlage und Einstellungen zusammenpassen. Wenn du die wichtigsten Einflussfaktoren kennst, kannst du deinen eigenen Wärmepumpenstrom realistisch einschätzen und gezielt verbessern.
Starte mit einfachen Schritten: Raumtemperaturen prüfen, Heizkurve anpassen, richtig lüften und den Verbrauch mit einem separaten Zähler beobachten. Plane danach größere Maßnahmen wie bessere Dämmung, Anpassung des Heizsystems oder eine PV-Anlage mit Speicher ein, um Netzstrom zu reduzieren.
So machst du deine Heizung auf Dauer komfortabel, klimafreundlich und besser kontrollierbar bei den Kosten. Jede eingesparte Kilowattstunde zählt, für deinen Geldbeutel und für das Klima.
FAQ
1. Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe im Jahr?
Für ein gut gedämmtes Einfamilienhaus liegen viele Anlagen zwischen etwa 3.000 und 5.000 kWh Strom pro Jahr für Heizung plus Warmwasser. In einem sanierten Altbau kann der Verbrauch höher liegen, in einer kleinen, effizienten Wohnung eher niedriger. Es sind nur Richtwerte, der echte Verbrauch hängt von Haus, Technik und Verhalten ab.
2. Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Winter?
Im Winter braucht die Wärmepumpe am meisten Energie. Logisch, denn draußen ist es kalt. Der Verbrauch liegt dann deutlich höher als in Übergangsmonaten. Oft fällt ein großer Teil des Jahresverbrauchs auf November bis Februar. Mit einer guten JAZ und niedrigen Vorlauftemperaturen hältst du den Winterverbrauch im Griff.
3. Wie viel kWp braucht deine PV-Anlage, damit die Wärmepumpe effizient läuft?
Eine feste Mindestgröße gibt es nicht. Viele Einfamilienhäuser setzen auf 5–10 kWp, um einen spürbaren Teil der Wärmepumpen-Energie abzudecken. Je größer deine PV-Anlage und je besser du Produktion und Verbrauch kombinierst (z. B. mit einem Speicher), desto höher dein Eigenverbrauchsanteil. Bei wenig Sonne springt aber ganz normal der Netzstrom ein.