Verschattung PV-Anlage: Ertragsverluste erkennen und effektiv beheben
Geschrieben von: Luis
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Lesezeit 8 min
Schon ein kleiner Schatten kann die Leistung deiner Solarmodule erheblich verringern. Dabei ist es unabhängig, ob du über ein Balkonkraftwerk verfügst oder eine Mini-PV-Anlage auf dem Dach oder der Terrassenfläche hast. Eigentlich ist diese Thematik einfach zu verstehen, dennoch unterschätzen viele Folgendes: Die Zellen eines Moduls deiner Solaranlage sind in Reihe geschaltet. Ein dunkler Abschnitt bremst demnach alle anderen direkt mit aus. Aus diesem Grund erleben viele PV-Anlagen häufiger als man annimmt durch Verschattung einen Ertragsverlust.
In diesem Artikel klären wir auf, welche typischen Ursachen eine Verschattung mit sich bringt, wie sie die Technik beeinflusst und welche simplen, aber effektiven Lösungen dagegen helfen können. Balkonbrüstungen, Bäume, angrenzende Gebäude, Kamine, Satellitenschüsseln, Laub oder Schnee – all diese Dinge können den Ertrag beeinträchtigen.
So wirkt sich Verschattung auf die Leistung deiner PV-Anlage aus
Verschattung heißt, dass etwas das Sonnenlicht am Modul blockiert. Das kann ein Ast, eine Balkonbrüstung oder auch ein Schornstein sein. Die Folge ist weniger Strom, manchmal sogar deutlich weniger.
PV-Zellen sitzen in Modulen, meist in langen Reihen verschaltet. In Reihe heißt: Der schwächste Teil bestimmt den Strom. Fällt auf eine Zelle Schatten, wirkt sie wie ein Engpass. Moderne Module besitzen Bypass-Dioden, die Gruppen von Zellen überbrücken. Das schützt vor Schäden, verhindert aber nicht alle Verluste.
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Es gibt Teilverschattung, zum Beispiel einen Schatten über einer unteren Zellreihe, und Vollverschattung, wenn das ganze Modul dunkel liegt. Die Tageszeit spielt hier natürlich eine große Rolle. Morgens und abends sind Schatten länger, mittags kürzer. Im Winter steht die Sonne tief, Schatten werden lang und wandern länger über die Module.
Typische PV-Anlagen-Setups oder Balkonkraftwerke reagieren unterschiedlich. Eine Südausrichtung liefert mittags Spitzen, ist aber im Winter anfälliger für lange Schatten. Ost/West verteilt den Ertrag über den Tag, was oft robuster gegen morgendliche oder abendliche Schatten ist. Am Balkon an der Fassade ist häufig die Brüstung der Hauptfeind, vor allem in den Stunden vor Mittag.
Was Verschattung bei einer PV-Anlage bedeutet
Jede Schattenquelle blockiert Licht und bremst den Stromfluss, egal ob Baum, Geländer, Kamin, Gebäude oder Laub. Der Schatten bleibt nicht stehen. Er wandert über den Tag und verändert Form und Winkel. Ein Modul, das um 10 Uhr frei ist, kann um 14 Uhr wiederum schon zur Hälfte im Schatten stehen. Eine detaillierte Diagnose ist aufgrund dieses dynamischen Verhaltens von großer Relevanz.
Warum kleine Schatten große Wirkung haben
In Reihe geschaltete Zellen und Module verhalten sich wie ein Schlauch mit Engstelle. Der kleinste Durchlass begrenzt die Menge. Bypass-Dioden helfen, indem sie verschattete Teilbereiche umgehen. Sie schützen vor Überhitzung und halten den Stromfluss aufrecht. Fällt dann aber ein Teil des Moduls aus, kostet das messbar Leistung. Kleine Schatten, zum Beispiel eine Schmutzfahne unten am Modul, können deshalb ganze Teilstränge lahmlegen.
Balkon, Dach, Terrasse: typische Szenarien für Verschattungen
Balkon: Die Brüstung verdeckt oft die untere Modulreihe am Vormittag. Ein Ast vom Baum gegenüber sorgt am Nachmittag für eine wandernde Kante.
Dach: Eine Dachgaube nimmt dir morgens den Start, der Kamin frisst dir mittags eine Ecke, die Sat-Schüssel legt abends eine Sichel über die Zellen.
Terrasse: Im Winter reicht die Hecke plötzlich bis an die Modulunterkante. Der Zaun oder ein Pfosten wirft zur Mittagszeit einen dunklen Streifen.
Häufige Ursachen: was deine PV-Anlage verschattet und wie du es erkennst
Die meisten Schattenquellen sind banal, aber tückisch, weil sie sich über den Tag ändern. Mit schnellen Checks findest du sie. Ganz ohne Spezialwerkzeug.
Bäume und Gebäude in der Nähe
Äste, Stämme und Nachbarhäuser erzeugen harte Schlagschatten mit klaren Kanten. Sie wandern im Stundentakt. Prüfe morgens, mittags und nachmittags. Wiederhole das im Sommer und im Winter. Bäume wachsen, Kronen werden dichter. Halte den Blick nach Baukränen und neuen Gerüsten offen.
Tipp: Mach zu festen Uhrzeiten Fotos und vergleiche sie über mehrere Wochen. So erkennst du Muster.
Dachaufbauten, Antennen und Balkonbrüstungen
Kamine, Sat-Schüsseln, Dachfenster, Gauben, Schneefangsysteme und Geländer werfen keilförmige Schatten. Sie wirken auf kleine Modulbereiche oft besonders stark.
Tipp: Markiere den Schattenrand stündlich mit Kreppband auf der Montagefläche oder am Rahmen, ohne die Glasfläche zu bekleben. So siehst du, wie weit der Schatten wandert.
Eigenverschattung durch Reihenabstand und Montagesysteme
Auf Flachdächern und Terrassen können Module sich gegenseitig den unteren Rand abschatten, wenn der Reihenabstand zu klein ist. Auch hohe Klemmen oder Quertraversen erzeugen dünne Schattenlinien mit großer Wirkung.
Tipp: Achte auf ausreichend Reihenabstand und eine sinnvolle Neigung, damit die vordere Reihe die hintere nicht in den Kernzeiten beschattet.
Schmutz, Laub, Schnee und Vogelkot
Schmutzfahnen entstehen oft am unteren Rand, wo Wasser abläuft. Laub und Vogelkot blockieren kleine Flächen, die aber große Wirkungen haben. Schnee bedeckt im Winter schnell ganze Module, besonders bei geringer Neigung.
Tipp: Reinige sanft mit weichem Wasser und einem weichen Tuch. Keine aggressiven Mittel, keine harten Bürsten. Ein Sichtcheck nach Sturm oder Schneefall hilft, Ausfälle sofort zu erkennen.
Topografie, Masten, Zäune und temporäre Hindernisse
Hügel, Strommasten, Laternen und Baugerüste werfen lange, markante Schatten. Bei temporären Baustellen lohnt sich Pragmatismus.
Tipp: Wenn ein Hindernis nur wenige Wochen steht, plane mit Augenmaß. Dokumentiere den Effekt und bewerte nach dem Abbau neu.
Folgen der Verschattung: Ertrag, Technik und Sicherheit im Blick
Schatten trifft nicht nur deinen Ertrag. Er fordert auch die Technik und kann die Lebensdauer der Module beeinflussen.
Ertragsverluste bei String- und Mikro-Wechselrichtern
Bei einem Stringwechselrichter sind mehrere Module in Reihe verbunden. Ein verschattetes Modul bremst den gesamten String. Das kann den Tagesertrag deutlich drücken. Mikrowechselrichter, wie bei der Zendure SolarFlow 800, arbeiten pro Modul. Teilverschattung an einem Modul belastet die anderen nicht. Das federt Verluste oft spürbar ab, vor allem bei wechselnden Schattenbildern, wie sie an Balkonen häufig sind.
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Hot-Spot-Gefahr und Modulalterung
Hotspots sind kleine Überhitzungszonen in verschatteten Zellen. Dort fließt Strom rückwärts, die Stelle wird heiß. Bypass-Dioden reduzieren das Risiko, aber nicht in jeder Lage. Wiederkehrende Verschattung belastet das Material. Laminate, Lötstellen und Folien altern schneller, wenn einzelne Bereiche warm werden.
Wechselrichter und MPP-Tracking bei Schatten
Der maximale Leistungspunkt, kurz MPP, ist bei wandernden Schatten schwer zu halten. Die Regelung sucht häufiger und springt. Das siehst du als zappelnde Leistungskurve in der App oder als plötzliche Einbrüche. Mehrere Teilverschattungen am Tag führen zu mehreren Dellen in der Ertragslinie. Erwähnenswert ist, dass der SolarFlow 800 beginnt mit der Stromerzeugung bei nur 14V, im Vergleich zu den herkömmlichen 18V-Systemen, und erfasst 10-20 % mehr Energie von der Morgendämmerung bis zum Abend. Versorgen Sie Ihr Zuhause länger mit Energie, von früh am Morgen bis zum schwindenden Licht, selbst an bewölkten Tagen und trüben Nachmittagen.
Balkonkraftwerk im Alltag: Was du wirklich merkst
Morgens liegt der Schatten der Balkonbrüstung oft über der unteren Modulreihe. Die Leistung startet spät. Mittags ist die Fläche frei und die Anzeige steigt deutlich. Am Nachmittag legt ein Baum ein Streifenmuster über das Glas, der Ertrag fällt wieder. Am Ende des Tages fehlen dir einige Wh bis kWh. Über eine Woche macht das einen spürbaren Unterschied auf deiner Stromrechnung.
Lösungen und smarte Planung: So minimierst du Verschattung an deiner PV-Anlage
Du brauchst nicht immer große Umbauten. Oft helfen einfache Schritte, kluge Platzierung und passende Technik.
Standort, Ausrichtung und Neigung optimieren
Setze die Modulfläche so, dass die wichtigsten Stunden frei sind, idealerweise mittags. Wenn Süden dauerhaft verschattet ist, prüfe Ost/West. Auf dem Balkon kann eine leichte Neigung nach oben die Brüstungsabschattung reduzieren. Montiere so hoch, dass die untere Zellreihe nicht im Schatten liegt.
Einfache Schattenanalyse mit Apps und Hausmitteln
Nutze Smartphone-Apps zur Sonnenbahn. So siehst du, wie sich Schatten über Monate bewegen. Ergänze das mit Fotos zur vollen Stunde. Markiere Schattenränder mit Kreide oder Tape auf dem Boden oder an der Brüstung. Ein Stück Karton als Testkante zeigt, wie empfindlich die untere Modulreihe reagiert.
Technische Helfer: Leistungsoptimierer und Mikrowechselrichter
Leistungsoptimierer verbessern die Arbeit einzelner Module in einem String. Sie helfen, wenn einige Module zeitweise verschattet sind. Sie entfernen aber nicht jeden Verlust.
Mikrowechselrichter sind bei Teilverschattung oft im Vorteil. Jedes Modul arbeitet separat. Ein verschattetes Modul zieht die anderen nicht herunter. Für Balkone und Dächer mit vielen kleinen Hindernissen ist das meist die robustere Lösung.
Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich mit der Zendure SolarFlow 800: Das System kombiniert effiziente Mikrowechselrichter-Technologie mit intelligenter Energiespeicherung – so wird auch bei zeitweiser Verschattung ein konstanter, optimal genutzter Energiefluss gewährleistet.
Montage und Abstand: weniger Eigenverschattung
Halte auf Flachdächern genügend Reihenabstand. Die hintere Reihe braucht in den Kernstunden freie Sicht. Achte auf saubere Kabelführung. Hängende Schlaufen oder hohe Stecker können Schatten werfen. Am Balkon sollte die untere Modulkante möglichst über der Brüstung liegen.
Pflege und Monitoring: kleine Routine, große Wirkung
Lege dir einen Monats-Check an. Kurzer Blick auf Glasflächen, Rahmen und Befestigungen. Entferne Laub oder Vogelkot behutsam. Öffne die App und prüfe die Leistungskurve auf ungewöhnliche Einbrüche. Notiere dir auffällige Tage. Das kostet wenig Zeit und spart Ertrag.
Verschattung bei PV-Anlagen: So machst du den Schnellcheck
Mit dieser Vorgehensweise findest du mögliche Schwachstellen schnell und kannst gezielt handeln.
Mach am besten drei Fotos deiner Module (jeweils morgens, mittags und nachmittags) immer aus der gleichen Perspektive. So erkennst du auf einen Blick, wann und wo Schatten fällt und ob sich das im Tagesverlauf verändert.
Notiere kurz, was die Ursache sein könnte, zum Beispiel Brüstung, Ast, Schornstein.
Ziel: Erkenne, ob ein Muster wiederkehrt und zu welchen Zeiten es kritisch wird.
Schnelle Maßnahmen ohne Umbau
Sanft reinigen, Schmutzfahnen entfernen.
Pflanzen zurückschneiden, vor allem Triebe, die auf die Modulfläche ragen.
Bewegliche Hindernisse versetzen, zum Beispiel Wäschegestell oder Sonnenschirm.
Modul, wenn möglich, etwas höher setzen oder die Neigung anpassen, bis die untere Reihe frei ist.
Umbau mit Mehrwert
Mikrowechselrichter einsetzen, vor allem bei wechselnden Teilverschattungen.
Leistungsoptimierer nachrüsten, wenn du bei Stringtechnik bleiben willst.
Module neu verschalten, kritische Module in einen separaten Strang legen.
Reihenabstände anpassen, bei Flachdächern mehr Abstand für die Wintersonne einplanen.
Ost/West als Alternative prüfen, wenn Süden oft verschattet ist.
Kosten und Nutzen im Blick behalten
Schätze grob, wie sich die Ausgaben für eine Maßnahme im Verhältnis zum erwarteten Mehrertrag pro Jahr rechnen.
Beispiel: Ein 15 % höherer Ertrag auf 800 kWh ergibt 120 kWh extra. Bei 30 Cent pro kWh entspricht das 36 Euro jährlich.
Wenn der Optimierer 120 Euro kostet, dauert es also rund 3 Jahre, bis sich die Investition amortisiert hat.
Vergiss dabei nicht die weichen Faktoren: Weniger Hotspot-Risiko oder stabilere Erträge bringen Sicherheit und Komfort, die sich nicht immer in Geld messen lassen.
Fazit
Eine Verschattung der PV-Anlage bremst deinen Ertrag, erhöht die technische Belastung und erschwert das MPP-Tracking. Du kennst jetzt die häufigsten Ursachen und siehst, wie du mit einfachen Checks und passenden Lösungen viel gewinnst. Plane mit dem Winter im Kopf, achte auf Brüstungen, Kamine und Bäume, und halte die Modulflächen sauber.
Setze auf eine kleine Routine, etwa den Monats-Check. Wenn Teilverschattung bleibt, wähle modulbasierte Technik wie Mikrowechselrichter. So bleibt dein System robust, selbst wenn der Schatten wandert.
Starte heute mit einem 15-Minuten-Schattencheck. Markiere, fotografiere, notiere und hol dir deinen verlorenen Ertrag zurück.
FAQ
Wie stark senkt Verschattung PV-Anlage den Ertrag in der Praxis?
Schon ein schmaler Schatten auf einer Zellreihe kann 10 bis 30 Prozent des Modulbeitrags kosten. Bei Stringverschaltung betrifft das schnell den ganzen Strang. Bei Mikrowechselrichtern bleibt der Verlust meist auf das betroffene Modul begrenzt.
Helfen Bypass-Dioden gegen alle Verschattungsverluste?
Bypass-Dioden schützen vor Überhitzung und umgehen blockierte Zellgruppen. Sie verhindern aber nicht jeden Verlust. Sobald eine Diode leitet, ist ein Modulteil quasi abgeschaltet. Der Ertrag sinkt, wenn auch sicherer.
Was ist besser bei Teilverschattung: Optimierer oder Mikrowechselrichter?
Beides hilft. Optimierer verbessern Strings mit einzelnen problematischen Modulen. Mikrowechselrichter trennen die Module komplett, was bei wechselnden Schattenbildern oft stabilere Tageserträge bringt, besonders auf dem Balkon oder an komplexen Dächern.
Luis
Der Chefredakteur von Zendure widmet sich der Bereitstellung der besten Energielösungen, darunter Balkonkraftwerk, Solarenergie und tragbare Powerstation.