Nutzung von Photovoltaik im Garten: Vorteile und Installation
Photovoltaische Anlagen sind Systeme, die aus mehreren Komponenten bestehen und Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Ursprünglich wurden derartige Systeme in der Raumfahrt zur Energieversorgung verwendet. Da sie jedoch viele Vorteile haben, setzen sie sich auch im Alltag immer mehr durch. Dazu trägt auch der Fakt bei, dass durch den technischen Fortschritt photovoltaische Anlagen immer leistungsfähiger und effizienter bei sinkenden Kosten werden.
Die Vorteile von Photovoltaik im Garten
Photovoltaische Anlagen treten auf immer mehr Gebieten ihren Siegeszug an. Längst sind nicht nur industrielle Großanlagen in Betrieb, sondern immer mehr private Nutzer greifen zu Solarmodulen, die Strom aus Sonnenlicht erzeugen. Das jüngste Beispiel dafür sind die sogenannten Balkonkraftwerke, über die viel diskutiert wird. Zumindest in Deutschland ist dagegen die Nutzung von Photovoltaik im Garten noch wenig verbreitet, obwohl die Technik viele Vorteile hat. Auf einige von ihnen wollen wir kurz eingehen.
Kostenersparnis
Viele Menschen werden sich noch an den letzten Herbst erinnern, in dem der Preis für 1 kWh Strom einen Spitzenwert von etwa 60 Eurocent erreichte. Inzwischen ist der Strompreis zumindest für Neukunden wieder auf unter 30 Eurocent pro kWh gefallen, gehört aber trotzdem zu den höchsten der Welt. Jede Kilowattstunde Strom, die im Garten selbst erzeugt wird, senkt die monatliche Stromrechnung. Dazu kommt, dass mit Solarmodulen Flächen wie Dächer von Gewächshäusern. Lauben oder Geräteschuppen genutzt werden können, die sonst ungenutzt bleiben würden.
Ökologischer Nutzen
Solaranlagen nutzen der Umwelt indirekt und direkt. Der indirekte Nutzen ist am bekanntesten. Da sie Strom aus Sonnenlicht generieren, wird weniger Strom aus fossilen Energieträgern benötigt. Gleichzeitig müssen weniger Kraftwerke, Stromleitungen und Hochspannungsmasten gebaut werden, weil Solaranlagen den Strom vor Ort erzeugen, wo er gebraucht wird. Im Garten bringen Solarmodule einen direkten Nutzen. Sie spenden Schatten und schützen die Erde vor dem Austrocknen und die Pflanzen vor der sengenden Sonne. Das trifft insbesondere zu, wenn sie auf Gewächshausdächer montiert werden. Auf den Dächern von Gartenlauben oder Geräteschuppen sorgen sie dafür, dass sich das Innere nicht so stark aufheizt.
Wertsteigerung der Immobilie
Fest installierte photovoltaische Anlagen steigern den Wert der Immobilie, da ihr ökonomischer und ökologischer Nutzen gut bekannt ist. Wem würde es in der heutigen unsicheren Zeit nicht gefallen, eine Anlage zu besitzen, die selbst Strom erzeugt? Potenzielle Käufer wissen das und sind bereit, für eine Immobilie mit einer fertigen und gut funktionierende Anlage einen höheren Kaufpreis zu zahlen.
Einfache Wartung
Einmal installiert, benötigt Photovoltaik im Garten kaum Wartungs- und Reparaturarbeiten. Die Systeme benötigen keinen Betriebsstoff und haben keine sich bewegenden Teile. Die Lebensdauer der Anlagen beträgt mehrere Jahrzehnte. Nur gelegentlich kann es nötig werden, die Solarpaneele zu säubern oder von Schnee zu befreien.
Welche Solaranlage passt zu deinem Garten?
Die Auswahl ist groß. Im Handel sind hunderte Produkte unterschiedlicher Größe und Konfiguration erhältlich. Willst du die Solaranlage selbst installieren, bist du mit einem Komplettset am besten beraten. Das Komplettset enthält alle Teile, die für den Betrieb benötigt werden:
- Solarpaneele inklusive Halterung
- Stecker und Kabel
- Wechselrichter oder Gleichrichter
- Akku
Art der Nutzung
Als Nächstes musst du wissen, wie du die Solaranlage nutzen willst. Möchtest du Strom ins Netz einspeisen, wenn die Anlage mehr Strom produziert als du verbrauchen kannst oder ist sie für den Inselbetrieb vorgesehen? Das bedeutet, die Solaranlage besitzt keine Verbindung zum öffentlichen Stromnetz. Anlagen für den Inselbetrieb sind einfacher. Soll Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden, müssen eine Reihe von Vorschriften beachtet werden. Die Anlage muss von einem Fachmann überprüft und angemeldet werden.
Leistung
Üblicherweise hat eine Anlage für Photovoltaik im Garten eine Leistung zwischen 400 und 1000 Watt. Wie hoch die Leistung sein muss, hängt davon ab, welche und wie viele elektrische Verbraucher versorgt werden sollen. In Gärten handelt es sich hauptsächlich um folgende Geräte:
- LED Leuchten der verschiedensten Art
- Pumpen zur Bewässerung oder Filterung des Wassers im Swimmingpool oder Gartenteich
- Grow Lights zur Anregung des Pflanzenwachstums
- elektrische Mückenvernichter
Solarpaneele und Halterungen
Solaranlagen für die Nutzung im Garten werden in den meisten Fällen mit zwei Solarpaneelen geliefert. Achte darauf, dass ihre Kapazität ausreichend hoch ist. Es genügt nicht, einfach die Leistung aller elektrischen Verbraucher zu addieren. Du solltest auf jeden Fall ausreichende Leistungsreserven einplanen, weil die Sonne bekanntlich nicht immer mit voller Kraft scheint. Als Halterung werden bei Solaranlagen im Garten am häufigsten Bodenhalter verwendet. Das sind Gestelle, die auf die Erde gestellt werden und an denen die Solarpaneele im Winkel von ungefähr 20 Grad befestigt werden. Sollen die Solarpaneele auf Dächern montiert, sind dafür spezielle Halterungen erforderlich.
Akku
Ein Akku ausreichender Kapazität ist im Komplettset bereits enthalten. Er ist an die speziellen Bedingungen von Solaranlagen angepasst. Das bedeutet, dass er wartungsfrei oder wartungsarm ist und sowohl Hitze als auch Kälte und Tiefentladung verträgt. Aus diesem Grund ist eine normale Autobatterie als Stromspeicher ungeeignet. Sie ist zu empfindlich und geht schnell kaputt, wenn sie zu weit entladen wird.
Wechsel- oder Gleichrichter
Solarmodule geben Gleichstrom, meistens mit 12 V Spannung, ab. Willst du den Solarstrom nutzen, um beispielsweise einen Kühlschrank, Fernseher oder Radio in der Gartenlaube zu betreiben, benötigst du einen Wechselrichter. Der wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann ins Hausnetz des Gartenhäuschens eingespeist wird.
Für die Einspeisung ins öffentliche Netz wird ebenfalls ein Wechselrichter benötigt. Alternativ kannst du auch auf einen Wechselrichter verzichten, musst dich dafür aber mit elektrischen Verbrauchern begnügen, die für 12 oder 24 V Gleichstrom ausgelegt sind. Sie sind teurer und die Auswahl ist deutlich geringer als bei Geräten für Wechselstrom.
Stecker und Kabelverbindungen
Für Inselanlagen genügen normale Schukostecker. Soll Strom ins Netz eingespeist werden, muss aus Sicherheitsgründen oft ein sogenannter Wieland-Stecker verwendet werden, der durch einen Fachmann installiert werden muss. Übliche Kabellängen sind 3, 5 oder 10 Meter. Für die Verwendung im Garten sind jedoch auch Sets mit 15 oder gar 30 m langen Kabeln im Angebot. Achte beim Kauf darauf, dass Stecker und Kabelverbindungen für die Nutzung im Freien geeignet sind.
Tipp
Bevorzuge beim Kauf eine Solaranlage, die modular aufgebaut ist. Sie lässt sich später bei Bedarf durch zusätzliche Komponenten erweitern. Du kannst beispielsweise noch mehr Solarpaneele anschließen, um die Leistung zu erhöhen.
Wie installierst du Photovoltaik im Garten?
Das ist bei Inselanlagen gar nicht so schwer. Die Installation von Solaranlagen, die Strom ins Netz einspeisen, sollte jedoch durch einen Fachmann ausgeführt oder zumindest vor der Inbetriebnahme überprüft werden. Wie die Solaranlage installiert wird, hängt neben dem Typ und Modell auch von den verwendeten Komponenten ab. Die Hersteller liefern in der Regel eine ausführliche Montageanleitung.
Wenn du damit nichts anfangen kannst, findest du alternativ im Internet jede Menge Erklärvideos, die den Aufbau Schritt für Schritt zeigen. Idealerweise sollten die Solarpaneele in südliche Richtung zeigen und auf einer Fläche aufgestellt werden, die volle Sonne abbekommt. Vergiss nicht, die Bodenhalter mit Gehwegplatten, großen Steinen oder Sandsäcken zu beschweren, damit die Paneele bei Sturm oder Starkregen nicht umstürzen. Kabel sollten so verlegt werden, dass sie keine Stolperfallen bilden und beim Rasenmähen nicht beschädigt werden können. Markiere den Kabelverlauf, damit du sie im Fall einer Beschädigung schnell auffinden kannst.
Am Ende der Gartensaison oder wenn du längere Zeit nicht im Garten sein wirst, empfiehlt es sich unter Umständen, die Anlage abzubauen, um Schäden durch die Witterung oder Diebstahl zu vermeiden.
Solltest du handwerklich nicht so geschickt sein, sodass du dir den Aufbau der Solaranlage nicht selbst zutraust, bieten viele Händler als Kundendienst einen Aufbau- bzw. Installationsservice an. Du kannst dich auch an einen Baumarkt oder einen Gartenbaubetrieb in deiner Nähe wenden. Die Firmen übernehmen gern den Aufbau für dich. Für Anlagen, die Strom ins öffentliche Netz einspeisen sollen, ist allerdings ein Elektriker der passende Ansprechpartner. Dieser sollte die Anlage zumindest abnehmen, damit es keinen Ärger mit den Stromanbietern gibt. An Netzstrom werden hohe Anforderungen gestellt.