VDE-Balkonkraftwerk SolarFlow 800 Plus

VDE-Balkonkraftwerk: Was die neue Norm für Stecker-Solaranlagen bedeutet

Geschrieben von: Luis

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Lesezeit 4 min

Von Zeit zu Zeit werden die Vorgaben für Solaranlagen und Balkonkraftwerke überarbeitet und den jeweiligen Entwicklungen entsprechend angepasst. Dabei wird zwischen den gesetzlichen Regelungen und den sogenannten Normen der VDE unterschieden. Letztere hat Ende 2025 unter dem Titel DIN VDE V 0126-95 eine neue Produktnorm veröffentlicht. Diese regelt den künftigen Betrieb von Balkonkraftwerken und soll neben mehr Klarheit auch für einen sicheren Betrieb sorgen.

Was steckt hinter der neuen VDE-Norm?

Bisher waren Balkonkraftwerke ein sehr einfacher Einstieg in die Welt der Solarenergie. Wer selbst aktiv und Solarstrom produzieren wollte, muss nur einige Kabel verbinden, die Module befestigen und anschließend alles an eine Haushaltssteckdose anschließen. Genau darüber wird jetzt diskutiert, denn die neue VDE-Norm für Stecker-Solaranlagen soll hier Änderungen schaffen.

Künftig wird klar geregelt, wie viel Leistung ein Balkonkraftwerk haben darf und wie es anzuschließen ist. Doch Regel ist nicht gleich Regel und die neue Norm gilt auch nicht für alle Anlagen. Wie immer gibt es Ausnahmen, für bestehende als auch neu in Betrieb gehende Anlagen. Und eine gesetzliche Pflicht zur Umsetzung gibt es auch nicht, denn am Ende ist die VDE Norm kein Gesetz, sondern eben eine Produktnorm. Auch sind Module mit Speicher nicht gleichermaßen betroffen, wie Solaranlagen ohne Speicher.

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Was regelt die neu VDE-Norm für Balkonkraftwerke konkret?

Konkret regelt die VDE Produktnorm insgesamt sechs verschiedene Punkte. Neben der Produktkennzeichnung geht es auch um die Leistung, die Art des Anschlusses oder die Montage. Was bedeutet das genau?

1. Anschluss mittels Schuko-Stecker an eine Haushaltssteckdose

Zum ersten Mal wird der sogenannte Schuko-Stecker (dabei handelt es sich um den klassischen Stecker für Haushaltssteckdosen und -geräte) als sichere Möglichkeit. Je nach Wechselrichter sind dabei jedoch zusätzliche technische Schutzmechanismen erforderlich. Dazu zählen etwa Schutzumhüllungen und interne Trennschalter die gegen Rückstrom, Überspannung oder Netzfehler absichern sollen. Insgesamt gibt die VDE Norm so nun erstmal drei gleichwertige Möglichkeiten vor, die als sicher gelten.

schuko-stecker
Schuko-Stecker

Bisher waren die Schuko-Stecker vor allem geduldet. Jetzt sind sie unter den vom VDE genannten Voraussetzungen auch normkonform.

2. DC-Anschlüsse & Steckerverbindungen

Nicht nur für den Anschluss am Hausnetz gibt es jetzt klare Vorgaben. Auch bei den Steckerverbindungen innerhalb der Solaranlagen macht der Verband jetzt klar, was sicher ist. Hier sind technische Standards erforderlich, die die Solarmodule mit dem Wechselrichter sicher verbinden, um Wärmeentwicklung, Wackelkontakt oder das Eindringen von Flüssigkeit in die Steckerverbindungen zu verhindern.

3. Mehr Leistung und Sicherheit

Der Gesetzgeber hatte bereits die zulässige Einspeiseleistung von 600 auf 800 Watt erhöht. Doch die bisherige Norm orientierte sich noch an den zulässigen 600 Watt. Jetzt hat der Verband nachgezogen und stellt für Anlagen mit 800 Watt Einspeiseleistung neue Vorgaben:

Künftig sind bis zu 960 Watt Modulleistung zulässig – vorausgesetzt das Balkonkraftwerk ist mit einem sicheren bzw. normkonformen Schuko-Stecker ausgestattet. Wer mehr Leistung will, der darf mit einem sogenannten Wieland-Stecker bis zu 2.000 Watt Modulleistung installieren. Dieser Anschluss erfordert jedoch den Einsatz eines Elektrikers, da zunächst eine passende Wieland-Steckdose installiert werden muss.

wieland-stecker
wieland-stecker

4. Produktkennzeichnung & Sicherheitsvorgaben

Um im Dschungel der Vorgaben, Regeln und Gesetze für mehr Klarheit zu sorgen, schreibt die neue VDE Norm künftig auch entsprechend klare Anforderungen an Produktaufkleber, technische Sicherheit und Montagesysteme vor.

5. Mehr Stabilität mit geprüften Montagesystemen

Nicht nur für Solarmodule und Wechselrichter gibt es neue Vorgaben. Auch die Halterungen und Montagesysteme sind betroffen. Ab sofort muss für jedes Montagesystem ein statischer Nachweis vorliegen, um das Verhalten bei zum Beispiel Wind und Sturm beurteilen zu können. Auch, ob die Halterung für den jeweiligen Dach- bzw. Gebäudetypen geeignet ist, soll so klar werden.

6. Mehr Nachvollziehbarkeit

Auch die gesamte Anlage muss künftig klar identifiziert werden können. Vergleichbar mit einer Fahrgestellnummer bei Fahrzeugen soll so im Fall der Fälle mehr Nachvollziehbarkeit möglich sein.

Für wen gilt die neue VDE-Norm?

Die neue VDE Norm gilt grundsätzlich für alle seit Veröffentlichung der Norm in Betrieb genommenen Balkonkraftwerke und Stecker-Solaranlagen. Wichtig: Bestandsanlagen, sprich Balkonkraftwerke, die vor der Veröffentlichung in Betrieb genommen wurden, sind von den neuen Regelungen des Verbandes nicht betroffen. Wer bereits eine Stecker-Solaranlage besitzt und betreibt, für den den bedeuten die Änderungen dennoch keinen Handlungsbedarf.

Ausnahmen gibt es auch für alle Anlagen mit Speicher. Für diese Systeme hat der Verband bisher keine neue Norm erlassen. Die Vorgaben gelten ausschließlich für Balkonkraftwerke mit Mikro-Wechselrichter, welche direkt ins Hausnetz einspeisen.

Was gilt für bestehende Balkonkraftwerke?

Wer schon ein Balkonkraftwerk betreibt, der ist von der neuen Norm nicht betroffen. Die überarbeitete VDE Norm gilt ausschließlich für neu in Betrieb genommene Stecker-Solaranlagen und Balkonkraftwerke. Bestandsanlagen sind ausgenommen. Es müssen also weder Module außer Betrieb genommen, noch neue Anschlüsse installiert werden. Es gilt keine Nachrüstpflicht!

Welche Norm gilt für Balkonkraftwerke mit Speicher?

Neben Bestandsanlagen sind auch Balkonkraftwerke mit Speicher von der neuen VDE Norm explizit ausgenommen. Hier fließt der Solarstrom von den Modulen zunächst in den Speicher und erst von dort in das Hausnetz. In dieser Kombination lassen sich also Balkonkraftwerke auch weiterhin mit bis zu 2.000 Watt und Schuko-Stecker normkonform betreiben.

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Fazit: Was bedeutet die neue Norm für Balkonkraftwerke?

Die neue VDE Norm für Balkonkraftwerke hat für viele Diskussionen gesorgt. Doch unterm Strich ändert sich erstmal recht wenig. Denn anders als die gesetzliche Vorgabe hinsichtlich der maximal zulässigen Einspeiseleistung, ist die Vornorm keine Pflicht, sondern eher als Leitfaden für Industrie und Hersteller zu betrachten.

Außerdem sind weder bestehende Stecker-Solaranlagen, noch Systeme mit Speicher betroffen. Besonders letzteres ist relevant, denn der Betrieb eines Balkonkraftwerks mit mehr als 2 Solarmodulen ohne Speicher ist heutzutage eigentlich nahezu sinnlos geworden. Das liegt einerseits an der ausbleibenden Einspeisevergütung und anderseits daran, dass bei Produktion von mehr als 800 Watt der gesamte überschüssige Strom verloren geht. Wer auf maximale Ersparnis und Wirtschaftlichkeit aus ist, für den macht ein Balkonkraftwerk mit mehr als 960 Watt Modulleistung ohne Speicher keinen Sinn.

Insgesamt gibt sicher das Bild, dass man mit der neuen Regelung zwar Klarheit und Sicherheit schaffen will, auf der anderen Seite aber auch für reichlich Verwirrung und Diskussion gesorgt hat. Unterm Strich ändert sich aber für die Meisten nichts und ein Balkonkraftwerk bleibt weiterhin der einfachste und günstigste Einstieg in die eigene Solarproduktion.

Luis

Der Chefredakteur von Zendure widmet sich der Bereitstellung der besten Energielösungen, darunter Balkonkraftwerk, Solarenergie und tragbare Powerstation.